Vor kurzem habe ich mir die illustrierten und übersetzten Bücher des Hobbits und des Herrn der Ringe gekauft. Zwar wollte ich mir zuerst die Filme ansehen, aber eine bereits etwas ältere Folge des Podcasts Nachsitzen, der wunderbaren WildMics hat mich dann auf die Bücher gebracht. Bevor ich mich allerdings den Herr der Ringe Bücher zuwenden konnte oder wollte, war es mir doch ein Anliegen, mein Gedächtnis in Bezug auf den Hobbit etwas aufzufrischen, da das schon etwas länger her ist, seit ich dieses herrliche Buch gelesen habe.
Die Gestaltung des Buches ist extravagant, und es scheint mit viel Liebe zum Detail gemacht worden zu sein. Es kommt in einem dicken Schuber und ist außen hauptsächlich in einem saftigen Grün gehalten. Die Verzierungen, Lettern und Runen sind in goldener Farbe in das in Leinen gehaltene Äußere gestanzt und dies verleiht dem Ganzen einen schon fast mythischen Charakter. Dazu tragen ebenso die blau eingefärbten Seiten des Buches ein, wo in Runen »The Hobbit: or there and back again by J.R.R. Tolkien« geschrieben steht. Ich habe erst lange überlegt, was die Runen wohl zu bedeuten haben, bis es mir, peinlicherweise, erst recht spät wie Schuppen von den Augen fiel. Dazu gibt es noch zwei Lesebändchen.
Ich frage mich bei solchen Ausgaben immer, warum ich zwei dieser Bändchen benötige. Weder lese ich zu zweit in einem Buch gleichzeitig und jeder muss sich das entsprechend eingefärbte Bändchen merken, noch lese ich ein Buch zweimal hintereinander, ohne dass ich die erste Runde beendet hätte. Außerdem sind die Karten, die dem Buch „beiliegen“ in der ersten und letzten Umschlagsseite gedruckt, sodass diese hervorragend zu finden sind. Es ist zwar die ein oder andere von Tolkien gezeichnete Karte im Text enthalten, doch genügen die äußeren Varianten allemal, vor allem auch, weil sie größer sind und besser zu lesen. Aber ich möchte mich nicht über ein zusätzliches Bändchen beschweren. Immerhin bin ich noch nicht ganz durch und vielleicht erschließt sich mir der Sinn im weiteren Verlauf noch.
Ansonsten sind der Druck und die Qualität des Buches einwandfrei. Der Text ist auf sehr dicken Papier gedruckt. Nicht nur einmal habe ich kontrolliert, nicht aus Versehen zwei Seiten beim Umblättern erwischt zu haben. Die dutzenden Illustrationen, die immer wieder zu finden sind, bekommen stets eine volle Seite gewidmet und machen das ganze Abenteuer von Bilbo, Gandalf und den Zwergen noch einmal greifbarer, realer. Um weder den Text noch die abgebildeten Zeichnungen zu stören, ist die Rückseite der Drucke stets leer. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass bei der Dicke des Papiers etwas durchscheinen oder beim Lesen stören würde, aber es zeugt einmal mehr, von der Detailliebe, die in dem Buch steckt.
Diese Luxusausgabe des Hobbits ist entsprechend schwer, aber auch das finde ich der Geschichte entsprechend. Alle Elemente, von den Zeichnungen, Karten, den Lesebändchen, dem Papier und auch dem Leineneinband, tragen dazu bei, dass der Hobbit sehr viel mythischer wirkt. Es ist immer wieder schön, dieses Buch am Abend in Händen zu halten und ein paar Seiten oder Kapitel darin zu lesen. Ich bin nun schon sehr gespannt, wie sich im Vergleich dazu der Herr der Ringe anfühlen wird.
Zur Geschichte an sich muss ich wohl nichts weiter schreiben, nur so viel sei gesagt: Die Übersetzung von Wolfgang Krege gefällt mir heute noch genauso gut, wie vor einigen Jahren, als ich den Hobbit das erste Mal las. Unter anderem wollte ich zuerst die deutschen Übersetzungen lesen (beim Herrn der Ringe habe ich mich für die Übersetzung von Margaret Carroux entschieden), weil ich später die Bücher noch einmal auf Englisch lesen möchte und mich durchaus der Vergleich zwischen den beiden Varianten interessiert. Übersetzungen beschäftigen mich immer wieder, vor allem, wenn es mehrere Varianten gibt. Aber der Hobbit begeistert mich wie schon vor Jahren erneut. Ich bin gefesselt von der Geschichte, dieser großartigen, detaillierten Welt und ihren tollen Charakteren.
